Den Namen Axel Prahl kennen nicht viele Leute, zeigt man dann ein Bild des Schauspielers, erkennen ihn dann die meisten. „Ach das ist doch der vom Tatort!“, ist dabei wohl die häufigste Antwort. Was noch weniger Leute wissen ist, dass er auch singt und das richtig gut. In der Vergangenheit war ich bereits zwei Mal zum Konzert, einmal davon zusammen mit Ally und am vergangenen Samstag war es mal wieder soweit.
Nachdem Ally Anfang letzter Woche durch Zufall gesehen hatte, dass Axel Prahl wieder in Leipzig spielt, war für mich klar, da gehen wir hin. Schnell waren zwei Karten gekauft und wir freuten uns auf den Abend im Clara-Zetkin-Park und der dortigen Bühne, welche mir immer gut gefallen hat. Der Samstag kam, das Kind wurde bei den Großeltern abgeliefert und schon ging es los. Erst mal waren wir einkaufen, ich brauchte nämlich dringend mal eine neue kurze Hose und Ally hat sich, wie sollte es anders sein, ein Buch gekauft. Anschließend haben wir Asiatisch gegessen und sind dann los gedüst zur Parkbühne. Diese liegt wirklich schön mitten im Park und wenn man drin ist, schauen die Bäume über die Mauern, so als ob diese einen Blick erhaschen wollen. Was nicht schön war, war das Wetter, noch kurz vor Beginn hatte es geregnet und den ganzen bisherigen Tag gab es immer wieder teils kräftige Schauer. Wir ließen uns davon jedoch nicht die Laune vermiesen.
Kaum angekommen waren wir überrascht, wie wenig Leute da waren, beim letzten Konzert in der selben Location waren bestimmt ein Drittel mehr Leute da, ob weniger Karten verkauft wurden oder durch den Regen viele einfach nicht gekommen sind, kann man natürlich als Außenstehender nicht sagen. Ich persönlich denke, es war eine Mischung aus beiden, denn die Karten sind auch spürbar teurer geworden. Dafür waren Essen und Getränke nahezu billig, auf einem Konzert 3 € für ein großes Bier und der Becher ohne Pfand, sowas habe ich leider lange nicht mehr erlebt. Also zwei Radler geholt und für Ally eine Brezel und der Abend konnte beginnen. Während ich an der kurzen Schlange angestanden habe, hat Ally schon Plätze für uns gesucht, denn es war freie Platzwahl und ich war begeistert. Wir saßen in der vierten Reihe, leicht erhöht gefühlt auf Augenhöhe mit der Bühne genau in der Mitte, besser ging es nicht.
Lange warten mussten wir nicht, dann nahm die Band, oder vielmehr das Orchester, seinen Platz ein. Es handelte sich dabei um das Inselorchester, gegründet ausschließlich um Musik mit Axel Prahl zu machen. Das Orchester bestand aus 9 Musiker:innen und dann noch Axel Prahl, irgendwie fühlte es sich so an, als ob mehr Leute auf der Bühne waren als Zuschauer. In der regionalen Tageszeitung stand, es waren 600 Gäste, es fühlte sich aber nach deutlich weniger an. Das Orchester setzte ein und wie immer bei großen Bands dieser Art überrumpelt einen die Macht der vielseitigen Instrumente im ersten Moment förmlich. Es wurde ein melodisches Intro gespielt und dann kam auch schon Axel Prahl auf die Bühne. Wie bei bisher jedem Konzert überzeugte er durch kleine Witze, Geschichten und einer unfassbar starken Live-Stimme, die ich persönlich kraftvoller und besser finde als die CD-Aufnahmen von ihm. Von der Tiefe der Stimme erinnerte er mich etwas an Till Lindemann, doch auch kraftvolle hohe Töne traf er immer gut. Trotz des schlechten Wetters war die Stimmung aus meiner Sicht viel besser als beim letzten Konzert von ihm bei dem ich war, es besuchen ihn halt größtenteils ältere Leute und durch die Bestuhlung kommt natürlich nicht die gleiche Stimmung auf, auch da die Besucher nicht aufgestanden sind, das war aber bisher bei jedem Konzert von ihm so. Ich muss mich einfach daran gewöhnen, dass ein anderes Klientel seine Konzerte besucht als ich gewohnt bin.
Durch die vielseitigen Instrumente, die tolle Stimme von Axel Prahl und seine nahbare Art war es für mich und Ally ein wirklich tolles Konzert.
Quelle: Bild HNA Ute Janßen
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