Rezensionen

Verborgene Magie – Ravenhall Academy 1 (Julia Kuhn)

Zum Inhalt

Mit allem hätte Lilly Campbell gerechnet, aber nicht damit, dass sie eine Hexe ist: Von ihrer Grandma erfährt sie, dass uralte Magie in ihr schlummert – und um diese zu trainieren, soll sie die Ravenhall Academy besuchen. Zwischen Hexensprüchen, mystischen Legenden und sagenumwobenen Wesen muss sich Lilly nun in dieser neuen Welt zurechtfinden. Dabei gerät sie immer wieder mit dem leider viel zu attraktiven Jason aneinander, der ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Aber schon bald wird klar, dass auf Ravenhall nicht alles so ist, wie es scheint. Denn Lilly kommt einer dunklen Verschwörung auf die Spur, die das Erbe der Hexen tiefgreifend zu verändern droht …  (Zitat Klappentext)

Hier geht’s direkt zum Buch. (genialokal)
Hier geht’s direkt zum Buch. (buecher.de)
Hier geht’s direkt zum Buch. (Thalia)


Meine Meinung

Ich habe so viele unterschiedliche Rezensionen zu dem Buch gelesen, von absolutes Highlight zu totaler Flop, und wollte mir gern selbst eine Meinung bilden. Außerdem haben mich der Klappentext und sowohl das Cover als auch die Gestaltung des Buchs mit dem wunderschönen Farbschnitt und den liebevoll designten Innenklappen total angesprochen.

Vorweg kann ich sagen, dass mir das Buch gut gefallen hat, ich kann aber die Kritikpunkte vieler Leute verstehen. Die Geschichte war süß, hatte für mich aber auch einige Schwächen, was meiner Meinung nach bei einem Debütroman absolut nicht schlimm ist. Und dass es sich um das Debüt der Autorin handelt, hat man schon deutlich gemerkt, mich hat es aber nicht gestört.

Der Schreibstil war sehr unterschiedlich, was wahrscheinlich am Lektorat lag. Ich habe öfter bemerkt, dass einige Stellen scheinbar länger bearbeitet wurden und wirklich schön klangen, ich habe mir einige schöne Formulierungen markiert. Aber es gab eben auch Passagen, die vom Stil her abweichten und so ergab sich leider kein rundes Bild was das reine Schreibbild angeht. Wirklich störend empfand ich die ständigen Wortwiederholungen von „Hundelady“, das Wort habe ich irgendwann beim Lesen einfach durch „Hündin“ oder „Mrs Blueberry“ ersetzt. (Den Namen von Lillys Gefährtin fand ich auch schrecklich, einfach weil er zu kindlich wirkt.)

Auch bei den Charakteren hätte man noch so viel mehr rausholen können. Lilly Campell, rote Haare, die keine Ahnung davon hatte, dass sie ein Hexe ist, strotzt nur so vor Klischees aus anderen Werken wie beispielsweise Halloweentown.
Die Figuren blieben mir alle etwas zu blass und ich hätte mir mehr Ecken und Kanten gewünscht.

Was mich aber wirklich gestört hat, war, dass die Charaktere viel zu jung wirkten für ihr Alter, fast schon kindlich, und als es dann zu Annäherungen zwischen Lilly und Love Interest Jason kam, habe ich echt gestutzt, bis mir einfiel, dass sie ja schon 18 Jahre alt sind. Als Lilly plötzlich die feinen Härchen auf Jasons Bauch Richtung seines Hosenbund beschrieb oder wie „sehr sie ihn wollte“ passte das weder zum Jugendbuch noch zu den Charakteren. Auch bei Jasons wiederholter Frage an Lilly „Was machst du nur mit mir?“ (Zitat Seite 265) habe ich mich eher peinlich berührt gefühlt, als dass ich es als romantisch gesehen hätte.

Auch war es für mich absolut nicht nachvollziehbar, wie sich die Freundschaft zwischen Lilly und ihrer besten Freundin Anny entwickelt hat. Zu Beginn des Buches standen sich die beiden so nah, bis Lilly von ihren Kräften erfuhr und die Freundschaft deswegen beendet hat. Das ergibt doch keinen Sinn. Ja ich verstehe, dass sie die Existenz der Hexen geheimhalten muss, aber es wirkte eher so, als wäre für Anny im weiteren Verlauf der Handlung kein Platz mehr. In anderen Geschichten ist es doch auch gelungen, dass Außenstehende eingeweiht werden.

Dass die Beziehungen zwischen den Charakteren mehr Feinschliff vertragen hätten, sieht man auch zwischen Lilly und ihrer Großmutter. Anfangs hieß es, dass sie sich etwas aus den Augen verloren hätten und plötzlich war sie, ohne dass ich es beim Lesen deutlich gemerkt hätte, „zu meinem Anker geworden, zu meinem Fels in der Brandung.“ (Zitat Seite 378). Das war für mich genau so unglaubwürdig wie die Gefühle, die Lilly und Jason füreinander entwickeln.

Jetzt habe ich viel kritisiert, aber ich möchte das Buch keinesfalls schlecht machen, denn ich finde, dass es durchaus Potential hat und freue mich auch schon auf die Fortsetzung und weitere Geschichten der Autorin. Ich bin mir sicher, dass sie an ihrem Stil und ihrem schriftstellerischen Können arbeiten und uns noch einige schöne Geschichten zaubern wird.

Fazit

Mir hat das Buch gut gefallen, es war süß und ich freue mich auf Band 2. Ich habe aber auch einige Kritikpunkte, die aber vor allem darauf beruhen, dass es das Debüt der Autorin ist, und mich im Großen und Ganzen nicht massiv gestört haben.

Jüngeren Lesern kann ich das Buch empfehlen.


Allgemeines zum Buch

Autor: Julia Kuhn
Verlag: Carlsen
Erscheinungsdatum: 27.04.2023
Seiten: 416
Genre: Jugendbuch-Urban Fantasy
Erster Band einer Dilogie
Meine Bewertung: 3/5 Sterne

No Comments

    Leave a Reply

    vier × 2 =