Zum Inhalt
Dorothy Darling, 77 Jahre alt und misstrauische Eigenbrötlerin, lebt schon fast ihr halbes Leben in Shelley House im beschaulichen Chalcot. Wachsam beobachtet sie das Treiben ihrer Nachbarn, unternimmt regelmäßige Kontrollgänge, führt Buch über Fehltritte und schreibt Beschwerdebriefe. Als die 25-jährige Kat, die nicht nur pinke Haare hat, sondern auch noch ein schrottreifes Auto fährt, (illegalerweise!) bei Dorothys Nachbarn Joseph zur Untermiete einzieht, wittert die alte Dame Ärger. Doch der kommt plötzlich von ganz anderer Seite: Shelley House soll abgerissen und durch ein Gebäude mit Luxusapartments ersetzt werden. Joseph demonstriert vor dem Büro des Vermieters – und wird kurz darauf bewusstlos in seiner Wohnung aufgefunden. Was geht hier vor sich? Und wer kümmert sich jetzt um Josephs Hund? Kat und Dorothy müssen sich verbünden, um den Frieden wiederherzustellen und Shelley House zu retten. Eine scheinbar unmögliche Allianz, denn ebenso wie Dorothy hält auch Kat ihre Mitmenschen gern auf Abstand. Aber vielleicht lohnt es sich ja doch, die eigenen Vorbehalte über Bord zu werfen? (Zitat Klappentext)
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Meine Meinung
„Wenn die Bewohner von Shelley House Jahre später auf die außergewöhnlichen Ereignisse dieses langen, turbulenten Sommers zurückblickten, waren sie sich uneins, wie alles seinen Anfang genommen hatte.“
Zitat Seite 7
Schon mit diesem ersten Satz habe ich mich in den Schreibstil der Autorin Freya Sampson verliebt. Schon dieser erste Satz zog mich in seinen Bann. Wenn ich aber dachte, eine cozy Wohlfühlgeschichte zu beginnen, so täuschte ich mich. Ich habe mich zwar sehr wohlgefühlt in Shelley House, habe seine Bewohner lieben gelernt und mitgefiebert, aber das Buch erzählt nicht nur die Geschichte von Nachbarn, die versuchen ihr Zuhause vor dem Abriss zu retten. Es erzählt mit einer Emotionalität, die mich überraschte, von Zusammenhalt, Schuld, Trauer, Verlust, Freundschaft, Liebe und so vielem mehr.
Was als Wohlfühlgeschichte begann, entwickelte sich schnell zu einem regelrechten Krimi. Es war teilweise so spannend, dass ich unbedingt weiterlesen musste. Ich habe mitgerätselt und stets versucht, mit den neuen Erkenntnissen hinter des Rätsels Lösung zu kommen. Die Geschichte enthielt einige Plot Twists, die ich nicht habe kommen sehen und die Spannung immer wieder neu steigerten.
Während des Lesens durchlebte ich so viele Gefühle. Ich musste herzhaft lachen, war schockiert, tieftraurig, wütend, ich sorgte mich, ich rätselte und fieberte mit und ich war durchweg neugierig, was sich noch alles ereignen wird. Zu Beginn des letzten Drittels brach mir das Herz, so viel Leid und Kummer, so viel aufgestaute Wut. Ich fragte mich, was nun noch alles passiert.
Die Autorin hat einzigartige Charaktere erschaffen, die ich trotz ihrer Eigenheiten schnell ins Herz schloss. Sie hat es geschafft, dass sich alle Figuren lebendig anfühlten, als existierten sie wahrhaftig und hätten alle genau so in Shelley House gelebt. Ich liebte es, wie sich die Charaktere im Lauf der Handlung entwickeln, wie sie miteinander sprechen, um Dinge aus der Welt zu schaffen, wie sie über sich hinauswachsen und wie sie zueinander und zu sich selbst finden. Das Buch ermutigt dazu, auch mal genauer hinzuschauen, nicht alles vom ersten Eindruck abhängig zu machen, Hilfe anzubieten und niemanden zu verurteilen, ohne die ganze Geschichte zu kennen.
„Ich habe mich so sehr von diesen „was wäre, wenns“ und dem Leben, das mir gestohlen wurde, verzehren lassen, dass ich aufgehört habe, das Leben zu leben, das ich noch habe.“
Zitat Seite 311
Fazit
Dieses Buch wird mir noch lange im Gedächtnis und für immer im Herzen bleiben.
Allgemeines zum Buch
Autor: Freya Sampson
Verlag: DuMont Buchverlag
Erscheinungsdatum: 15.04.2025
Seiten: 368
Genre: Zeitgenössische Literatur
Einzelband
Meine Bewertung: 4/5 Sterne
Unbezahlte Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, das mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür!
Hinweis zur fehlenden Triggerwarnung
Das Buch ist für mich etwas Besonderes geworden, ich habe es sehr gern gelesen und kann es jedem nur ans Herz legen. Es sind aber in der Geschichte auch einige grausame Dinge passiert und diese wurden recht genau beschrieben. Eine Triggerwarnung fehlt jedoch leider. Da ich niemanden spoilern möchte, füge ich ganz unten in hellgrau ein, was bei manchen Personen vielleicht problematisch sein könnten.
Triggerwarnung
Ich selbst stehe Triggerwarnungen kritisch gegenüber, da sie manchmal zu viele Dinge enthalten, die im Buch dann nur am Rande erwähnt werden und gar nicht Teil des Inhalts sind. In „Ms Darling und ihre Nachbarn“ aber gibt es folgende Inhalte, die beschrieben werden, die meiner persönlichen Meinung nach eine Triggerwarnung verdient hätten. Keine Gewähr auf Vollständigkeit!
Unfall-Tod eines Teenagers
Versuchter Selbstmord
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