Zum Inhalt
Aus irgendeinem Grund ist Clark aufgewacht und hat den gleichen eintönigen Montag 309-mal hintereinander durchlebt. Bis sich herausstellt, dass Tag 310 irgendwie anders ist: Plötzlich wird sein üblicher, quälender Mathematikunterricht durch einen Jungen unterbrochen – einen Jungen, den er an all seinen vorherigen Montagen noch nie gesehen hat.
Als der schüchterne, zurückhaltende Clark beschließt, alle Vorsicht in den Wind zu schlagen und sich dem überschwänglichen und überschäumenden Beau auf einer Reihe von Kurztrips durch Chicago anzuschließen, kann er sich nicht vorstellen, dass sich wirklich etwas ändern wird, denn seit so langer Zeit hat sich nichts geändert. Und er erwartet definitiv nicht, dass er sich an nur einem Tag so stark oder so schnell in jemanden verlieben wird. Es gibt nur ein Problem: Wie baut man mit jemandem eine Zukunft auf, wenn man nicht einmal den nächsten Tag erreichen kann? (Zitat Klappentext)
Hier geht’s direkt zum Buch. (genialokal)
Hier geht’s direkt zum Buch. (Thalia)
Meine Meinung
Was für ein Abenteuer! Ich liebe Romane, die in der uns bekannten Realität spielen, in der es aber etwas Besonderes gibt, wie zum Beispiel Zeitschleifen. „Falls wir uns morgen wieder sehen“ klang für mich deshalb einfach perfekt.
Die optische Gestaltung ist umwerfend, der Farbschnitt harmonisiert wunderbar mit dem Cover und der Innengestaltung. Und auch das Innere des Buchs hat mich überzeugt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, man fliegt nur so durch die Seiten und ich habe mir einiges markiert. Protagonist Clark spricht die Leser direkt an, es wirkt, als würde man ihm gegenübersitzen und er seine Geschichte persönlich erzählen, was alles noch nahbarer macht.
„Du darfst nicht zulassen, dass Angst dich von dem abhält, was du wirklich tun willst.“
Zitat Seite 194
Besonders überzeugt hat mich, wie nachvollziehbar die Reaktionen und Gefühle von Protagonist Clark sind und wie er sich in den unterschiedlichen „Stadien“ der Zeitschleife verhält, von der Schockstarre über die Flitterwochen-Gefühle bis zur Panik und Antwortsuche. Ich habe im letzten Jahr ein Buch mit demselben Thema gelesen und auch wenn man Geschichten nicht unbedingt miteinander vergleichen sollte, fielen mir Parallelen auf, aber auch Unterschiede. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass mir „Falls wir uns morgen wieder sehen“ besser gefallen hat. Das liegt eben an der Nachvollziehbarkeit, aber auch an den Charakteren.
Zu Beau konnte ich leider keine richtige Bindung aufbauen, ich hatte auch gedacht, dass er mehr Raum in der Geschichte einnimmt. Positiv aufgefallen ist mir, wie der Autor vor allem durch Beau Kritik am Bildungssystem ausübt und dass er kein großes Ding draus macht, dass Beau schwarz ist. Das wird nur erwähnt, während er anspricht, dass schwarze Autofahrer öfter angehalten werden, auch ohne Grund. Insgesamt werden Haut- und Haarfarben und andere körperliche Eigenschaften oder sexuelle Orientierung kaum beschrieben, denn darauf kommt es einfach nicht an. Das Äußere ist egal, wichtig ist, was im Herzen ist.
Clark habe ich dafür aber sofort in mein Herz geschlossen. Es war so schön, wie er sich im Verlauf der Handlung entwickelt, wie er über sich hinauswächst und welche Erkenntnisse er mit uns Lesern teilt. Auch die Nebencharaktere wuchsen mir nach und nach ans Herz und ich liebe es, wie sich am Ende alles findet und zusammenfügt.
„Ich sehne mich wieder nach den Möglichkeiten, die mir der 20. September offenbaren könnte. Mir wird klar, dass auch ich im Leben von anderen eine wichtige Rolle spiele.“
Zitat Seite 158
An manchen Stellen drohte die Geschichte etwas in die Länge gezogen zu werden, doch dann kam immer wieder Spannung auf, bis Clark dann eine Entdeckung machte. Ab diesem Punkt konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und ob er es in den 20. September schafft. Es war so spannend, dass ich die letzten 150 in einem Rutsch weggelesen habe. Das Ende lies mich dann auch ganz verloren zurück. Die Geschichte endete an einer perfekten Stelle, aber dennoch wollte ich mehr, wollte einfach wissen, was danach kommt. Ein Epilog wäre großartig gewesen, ich verstehe aber, warum der Autor die Geschichte genau an diesem Punkt beendete.
„Falls wir uns morgen wieder sehen“ spricht so viele Themen an und passt vermutlich auf viele Menschen und Lebenslagen, denn jeder fühlt sich mal einsam. Oft haben kleine Abweichungen große Auswirkungen und noch öfter sind die Dinge nicht ganz so wie sie scheinen. Wir sollten uns viel öfter einen Ruck geben und auf andere zugehen. Sollten das Schöne im Alltäglichen sehen, Dinge von einem anderen Standpunkt aus betrachten und uns auch mal verletztlich zeigen, unsere Gefühle zulassen und aussprechen.
„… es manchmal die traurigsten Menschen sind, die am breitesten lächeln.“
Zitat Seite 167
Fazit
Wundervolle, nahbare Charaktere, wichtige Themen und super spannend. Ich habe mitgelitten, mitgefiebert, gelacht, geweint und gehofft. Für mich ein Jahres-Highlight und absolute Leseempfehlung.
Allgemeines zum Buch
Autor: Robbie Couch
Verlag: Spark (Zuckersüß Verlag)
Erscheinungsdatum: 17.04.2024
Seiten: 371
Genre: Jugendbuch
Einzelband
Meine Bewertung: 5/5 Sterne
Unbezahlte Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, das mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür!
No Comments