Zum Inhalt
Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden … Und trotzdem verschweigt Halle ihm, wer sie wirklich ist. Denn online heißt Halle Kels – ist berühmte Buchbloggerin und hat alles, was ihr im echten Leben fehlt: Freunde, eine tolle Community, Selbstvertrauen und natürlich Nash. Dann wechselt sie für ihr Abschlussjahr an eine neue Schule, und plötzlich steht Nash leibhaftig vor ihr – da ist Chaos vorprogrammiert! (Zitat Klappentext)
Meine Meinung
Nach dem ersten Kapitel war ich direkt verliebt in die Geschichte – Schreibstil, Charaktere und das ganze Setting versprachen einen wunderschönen Jugendroman mit Lieblingsbuch-Potential. Insgesamt hat mich das Buch überzeugt, es hatte aber auch leider einige Schwächen und es beinhaltet auch ernste Themen (Triggerwarnung: Trauer(bewältigung), Panikattacken).
Der für mich größte Kritikpunkt ist, dass es zu viele Dinge gab, die für die Geschichte wichtig waren bzw. auf die eingegangen wurden. Allein mit dem jüdischen Glauben von Halles Familie und der Einwohner der Stadt Middleton hätte man ein ganzes Buch füllen können. Auch kam so die Beziehung zwischen Halle und ihrem Großvater zu kurz, so dass für mich nicht immer nachvollziehbar war, wie diese sich entwickelt hat. Die Einblicke in Halles Blogger-Dasein und ihr „Online-Leben“ haben mir sehr gut gefallen, ließen aber zu wenig Platz für ihre Beziehungen im realen Leben.
Die Charaktere waren individuell und gaben der Geschichte etwas besonderes. Nur leider konnte auf das Verhältnis zwischen den Figuren nicht so gut eingegangen werden, weil wie zuvor beschrieben, „der Platz fehlte“.
Halles Trauer um ihre Großmutter war deutlich spürbar. Ich wusste nicht, dass die Trauerbewältigung (auch wenn die eigentliche Bewältigung nicht so viel Raum eingenommen hat) ein Thema des Romans ist, genau so wie Halles Panikattacken. Beide Themen sind nicht für jeden etwas, eine Triggerwarnung gibt es nicht im Buch. Ohne diese Themen wäre es einfach ein frisches Jugendbuch zum Abschalten. So wurde dem Roman aber eine gewisse Tiefe verliehen, ohne, dass es negativ wurde.
Durch die ganzen Details war die Halle-Kels-Sache, also der Kern der Geschichte, nicht immer ganz verständlich und ein wenig verwirrend.
Der Schreibstil war wirklich schön. Ich habe gemerkt, dass die Protagonistin Halle erst 18 Jahre alt ist, dennoch waren auch viele schöne Formulierungen enthalten. Ein Absatz im letzten Teil des Buchs zum Thema Freundschaft hat mir besonders gut gefallen.
Das Ende an sich war für mich etwas zu plötzlich und etwas zu einfach. Hier hätten es gerne noch ein paar Seiten mehr sein dürfen.
Was mir sehr gefallen hat, waren die Auszüge aus Chats, Tweets, Blogbeiträgen und E-Mails.
Ich könnte noch viel über das Buch sagen, einfach, weil es so viele Dinge, so viele Details gibt, aber ich möchte euch nicht spoilern. Was ich noch erwähnen möchte, ist, dass der Titel meiner Meinung nach nicht zum Buch passt bzw. dieses so gar nicht beschreibt. Das ist keine Kritik, denn „never judge a book by its cover“, in dem Falle „Titel“, sondern nur meine Ansicht.
Fazit
Eine wunderschöne Geschichte zum darin Verkriechen, aber auch mit ernsten Themen. Das Buch macht richtig Lust zum Lesen und Bloggen und ist ein Muss für jeden Bücherwurm.
Es ist für mich doch leider kein Lieblingsbuch geworden, aber eines, das mir trotzdem sehr gut gefallen hat.
Allgemeines zum Buch
Autor: Marisa Kanter
Verlag: ONE Verlag
Erscheinungsdatum: 30.09.2020
Seiten: 469
Genre: Jugendbuch / Young Adult
Einzelband
Meine Bewertung: 4/5 Sterne
Unbezahlte Werbung, das Buch wurde mir als kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt.
No Comments