Zum Inhalt:
Wenn die Wellen tosen,
Blitze, Wind, Erde und Feuer aufbegehren,
wenn eine uralte Fehde sich neu entfacht
und jeder Kuss einen Wirbelsturm herbeiruft –
dann ist die Zeit der Sturmkrieger gekommen.
Seit jeher herrschen fünf mächtige Clans, die die Elemente beeinflussen können, über Schottland und seine Inseln. Von alledem ahnt die 17-jährige Ava nichts, obwohl sie Nacht für Nacht Jagd auf Elementare macht – die Kreaturen, die ihre Mutter getötet haben. An ihrer Seite kämpft der geheimnisvolle, aber unwiderstehliche Lance. Sie kennt jede seiner Bewegungen, seiner Narben, den Blick aus seinen tiefbraunen Augen. Doch dann entdeckt Ava, dass sie die Gabe besitzt, das Wasser zu beherrschen. Und plötzlich werden die Naturgesetze außer Kraft gesetzt, sobald sie und Lance sich näherkommen …
Meine Meinung
Bianca Iosivonis Sturmtochter, erschienen im Ravensburger Verlag, war und ist allgegenwärtig auf Social Media. Das Cover ist ein absoluter Traum und der Inhalt hat mich direkt angesprochen. Sehr viele schwärmen von dem Buch, so dass meine Erwartungen hoch waren.
Ich war und bin nach wie vor von der Idee begeistert, alles in allem hat mich der Auftakt der Trilogie aber leider enttäuscht. Ich weiß, dass die meisten jetzt verächtlich schnauben, weil ich mit meiner Meinung so ziemlich allein dastehe. Aber der Funke ist einfach nicht übergesprungen.
Ich hatte oft das Gefühl, dass die zahlreichen und sich ständig wiederholenden Erklärungen die Geschichte unnötig in die Länge ziehen und dadurch die gesamte Spannung drauf ging. Gleichzeitig hätte es die Geschichte verdient, ausführlicher erzählt zu werden. Versteht ihr was ich meine? Ich kann es schwer in Worte fassen.
Durch den flüssigen Schreibstil der Autorin konnte ich der Geschichte sehr gut folgen. Das Buch ist nicht langweilig, aber es konnte mich emotional nicht fesseln.
Was mich besonders gestört hat, und ich verstehe vollkommen, wenn das den meisten nicht so geht, ist die Tatsache, dass sich die Sätze und Aussagen sehr oft wiederholen. „Er hielt meinen Blick fest.“ und „Ich schluckte hart.“ las ich auf beinahe jeder fünften Seite. Leider, und auch wenn das auf die Geschichte keinen Einfluss hat, konnte ich mich auch mit den meisten Namen überhaupt nicht anfreunden, beispielsweise gefallen mir Juliana und Brianna nicht, das ist aber meine persönliche Empfindung.
Super finde ich, dass die Geschichte aus der Perspektive mehrerer Personen erzählt wird. Dadurch erhält man als Leser Einblick in das Leben und die Gedanken verschiedener Charaktere, was der Geschichte ein wenig Spannung zurückgibt, die an so vielen Stellen verloren geht.
Lance mochte ich zwar auf Anhieb, aber die gleich zu Beginn aufkeimende Liebesgeschichte zwischen ihm und der Protagonistin Ava verliert sich über einen Großteil des Buches und wird erst am Schluss wieder relevant. Ich finde es so schade, dass diese Oberflächlichkeit auf fast alle Handlungen zutrifft und das ganze daher eher unglaubwürdig erscheinen lässt. Vermutlich konnte ich auch deshalb keine richtige Bindung zu den Charakteren aufbauen.
Es gibt eine Tatsache, die mir völlig unglaubwürdig erscheint und viel zu wenig beschrieben wurde: Durch das plötzliche Auftauchen von Reed wurden Avas Kräfte geweckt, da sie sich daran erinnert, dass er es war, der ihr vor vielen Jahren das Leben gerettet hat. Viel zu plötzlich war Reed da und die Begegnung soll ein solches Ausmaß auf Avas Kräfte gehabt haben? Viel wahrscheinlicher wäre es für mich, wenn Avas Kräfte an jenem Tag, an dem sie beinahe wie ihre Mutter ertrunken wäre, erweckt worden wären.
Fazit
Ich gebe dem Buch zwei einhalb von fünf Sternen und auch wenn das alles jetzt sehr negativ klingt, möchte ich die beiden Folgebände lesen.
Sturmtocher – Für immer verboten gibt so viel mehr her und hätte spannender und leidenschaftlicher erzählt werden können und ich hoffe so sehr, dass die beiden Folgebände dem gerecht werden.
2 Comments
Friederike
6. November 2019 at 9:26Liebe Ally,
ich wollte schon länger mal bei dieser Rezension kommentieren, weil ich dir absolut zustimmen kann. Ich habe das Buch im Frühjahr gelesen, mir aber eine Rezension verkniffen, weil ich schon so viele Bücher von der Autorin besprochen habe und mehr oder weniger immer dasselbe kritisiere.
Das ich die Probleme nicht als einzige sehe, erleichtert mich ungemein, weil ich mich immer wie die Dauer-Meckertante fühle und das Gefühl habe, dass meine Meinung dadurch immer weniger glaubhaft wird.
Ich finde, du hast die Probleme des Buches echt gut beschrieben. Bianca Iosivoni hat bestimmte Sätze und Floskeln, die sie verwendet und dadurch büßen sie meiner Meinung nach etwas von ihrer Aussagekräftigkeit ein. Wenn man immer und immer wieder denselben Satz liest, überliest man irgendwann die enthaltene Information, weil man sie schon kennt.
Außerdem fand ich, dass die Handlung mit der Hälfte einbüßte, anstatt neue Informationen zu geben, wurden die bekannten einfach nur wiederholt und irgendwelche pseudo-mysteriöse Sätze á la „Du weißt was dann passiert“ benutzt, was ich unglaublich frustrierend fand. Dem Leser wurden Informationen vorenthalten, aber nicht sonderlich gut; ich habe mich wie der Esel gefühlt, der der Möhre an der Angel hinterher rennt.
Reed als Trigger fand ich auch nicht so genial, hätte mir da auch etwas mit mehr emotionaler Verknüpfung gewünscht. Der Junge, der einen rettet, versetzt einen nicht genug in Schock, finde ich, um ihre Entwicklung zu rechtfertigen.
Alles Liebe
Friederike.
Ally
6. November 2019 at 10:32Vielen Dank für deinen Kommentar, Friederike! Das erleichtert auch mich, dass jemand meine Meinung teilt.
Hast du die Folgebände gelesen? Ich habe ja Band zwei im Regal stehen, weil ich die Idee an sich toll finde, aber bisher hat es mich noch nicht gereizt, weiterzulesen.
Viele Grüße!