Am zweiten Tag unseres Urlaubs in London haben wir die Warner Bros. Studios besucht, in denen alle Harry Potter-Filme gedreht wurden. Mein Freund hatte mich mit den Karten überrascht und mir damit einen großen Traum erfüllt. Aktuell steht die Ausstellung ganz im Zeichen von Weihnachten, Hogwarts in the Snow könnt ihr noch bis zum 27. Januar 2019 erleben. Die Eintrittskarten gibt es nur online zu kaufen und müssen unbedingt vorher bestellt werden. Die Karten müsst ihr auch im Bus, der euch zu den Studios bringt, vorzeigen. Zusätzlich fallen hier noch 2,50 Pfund pro Person insgesamt für die Hin- und Rückfahrt an.
Bei klarem, blauem Himmel fuhren wir mit der U-Bahn von Paddington nach Watford Junction und von da an weiter mit dem Zug. Noch ein paar Minuten mit dem Bus durch malerische Landschaften und wir waren am Ziel. Nach einer kurzen Sicherheitskontrolle war es dann endlich soweit, die zauberhafte Filmmusik von John Williams hieß uns in den Warner Bros. Studios willkommen. Zuerst schauten wir einen kurzen Willkommensfilm, in dem man von Harry, Ron und Hermine persönlich angesprochen wurde. Plötzlich gab die Leinwand den Blick auf eine Tür frei, die Tür zur Großen Halle. Als sich diese öffnete, konnte ich nur staunen, es war ein absolut magischer Moment, der erste von vielen an diesem wundervollen Tag. Die Große Halle empfing uns mit geschmückten Weihnachtsbäumen, das Festessen stand bereits auf den Haustischen, es herrschte eine zauberhafte, weihnachtliche Atmosphäre.
Danach ging es durch die Ausstellung. Die Original-Kostüme, -Requisiten und Modelle beeindruckten uns sehr. Alles war unglaublich detailreich. Aus Schautafeln lernten wir zahlreiche Hintergrundinformationen zur Kostüm- und Requisitenerstellung und andere spannende Fakten. Es wurden einzelne Kostüme und Requisiten, wie Zauberstäbe und Horkruxe, ausgestellt, aber auch ganze Räume, wie der Schlafsaal der Gryffendor-Jungen und der Gryffendor-Gemeinschaftsraum. In Dumbledores Büro bewunderten wir die vielen Instrumente und Bücher und wünschten, das Denkarium wäre echt.
Das Set des Zaubertrankunterrichts war beeindruckend. In den staubigen Regalen standen hunderte, nein tausende Flaschen und Gefäße mit Zaubertrankzutaten, neben den selbstumrührenden Kesseln lagen auf den Tischen auch die Schulbücher Advanced Potionmaking.
Vorbei an Hagrids Hütte, bei der wir viel über die Tiere in den Filmen erfuhren, ging es zum Fuchsbau. Das Set ist vollgestopft mit den magischen Kuriositäten der Familie Weasley: das Geschirr wusch sich in der Spüle selbst ab, ein Schal wurde von Zauberhand gestrickt und natürlich stand in der Ecke die spezielle Uhr, die statt der Uhrzeit den Aufenthaltsort der Familienmitglieder anzeigt. Außerdem wartete ein Festessen auf dem Tisch, um den sich schon ein paar der Weasleys versammelt hatten.
Nach einem kurzen Abstecher in die Dunklen Künste kamen wir zum Zaubereiministerium mit der beeindruckenden Statue „Magie ist Macht“. An Umbridges rosa Büro vorbei ging es zum Quidditsch. Hier lernten wir viel über die Spezialeffekte, die im Film genutzt wurden. Wer Lust hat, kann auf einem Besen fliegen und das ganze als DVD mit nach Hause nehmen. Wir haben uns für ein klassisches Foto in Zauberumhängen entschieden, welches als „Suchplakat“ gedruckt wurde („Have you seen these Wizards?“).
Der Verbotene Wald hat mir unglaublich gut gefallen. Auch wenn ich etwas Angst vor Spinnen habe, waren die riesigen Achtbeiner, die von oben aus den Bäumen auf uns zu schwebten, und natürlich Aragog, der aus einer dunklen Senke hervorkam, sehr beeindruckend. Vom Boden über den Nebel bis hin zu Blitz und Donner war einfach alles perfekt, wir haben uns gefühlt, als wären wir tatsächlich mit Hagrid im Verbotenen Wald unterwegs.
Dann ging es zum Gleis 9 3/4 und zum Hogwarts Express. Wir ließen es uns nicht nehmen, an Bord zu gehen und einen Blick in die Abteile zu werfen. Auf dem Bahnsteig machten die vielen Besucher und der Dampf, den die Lok ausstieß, die Szene perfekt, als würde der Zug jeden Moment zu einem neuen Jahr in Hogwarts aufbrechen.
Nach einer Stärkung (die Burger waren der absolute hammer, so so lecker!) ging es nach draußen. Die Außenkulissen waren einfach umwerfend. Während wir vor dem Haus der Familie Dursley im Ligusterweg Nummer 4 standen, fing es an zu schneien (Kunstschnee zwar, aber trotzdem toll). Wir erkundeten hier auch das durch den Avada Kedavra-Fluch zerstörte Haus der Potters, den Fahrenden Ritter und die Hogwarts Brücke. Natürlich durften auch Fotos mit dem Ford Anglia der Familie Weasly und Hagrids Motorrad nicht fehlen.
Danach wurde die Ausstellung drinnen mit den „Creature Effects“ fortgesetzt. Wir erfuhren, wie sich die Schauspieler in Kobolde und Werwölfe verwandelten und wie Hauselfen, Pflanzen und andere magische Geschöpfe zum Leben erweckt wurden.
Dann schlenderten wir durch die traumhafte Winkelgasse. Die Geschäfte waren wunderschön, Weaslys Zauberhafte Zauberscherze überstrahlte dabei alles. Am liebsten hätte ich den Buchladen Flourish & Blotts erkundet.
Und dann war es soweit, das absolute Highlight erwartete uns: Schloss Hogwarts, anmutig und bezaubernd schön, machte mich sprachlos. Ich konnte mich einfach nicht von diesem Anblick losreißen. Mit der traumhaften Musik, die die ganze Ausstellung untermalte, war es ein magischer Moment, den ich nie im Leben vergessen werde. 86 Mitarbeiter waren allein für den Bau des Modells für den ersten Film notwendig. Vor jedem neuen Film wurden einige Monate Bauzeit benötigt, um das Schloss zu erweitern mit Details, die in den neuen Büchern bekannt geworden waren. Alle Außenaufnahmen des Schlosses wurden hier gedreht und mithilfe von Special Effects an die jeweilige Szene angepasst. Jeder einzelne Turm, jedes Fenster und jede Brücke ist so detailliert gearbeitet. Einfach magisch!
Der letzte Raum der Ausstellung war voller Zauberstäbe. Wir haben uns gefühlt, als würden wir in Olivander’s Zauberstabladen in der Winkelgasse stehen. Auf den Verpackungen der Zauberstäbe sind wahrscheinlich die Namen aller an den Filmen Beteiligten aufgedruckt (das konnten wir leider nicht ganz sicher herausfinden). Daniel Radcliff, Rupert Grint, Ralph Fiennes, J. K. Rowling und einige andere bekannte Namen haben wir entdeckt.
Plötzlich fiel mein Blick auf einen riesigen Bildschirm, auf dem folgendes Zitat von J. K. Rowling zu lesen war:
Dazu spielte die Musik der letzten Szene in Hogwarts, in der Harry, Ron und Hermine auf der Brücke vor dem zerstörten Schloss Hogwarts standen. Die letzte Schlacht war geschlagen, der Krieg beendet, Voldemordt ein für alle Mal vernichtet. Die hoffnungsfrohe Melodie verkündete den Frieden und Neuanfang.
Die Warner Bros. Studio Tour kann ich jedem Harry Potter-Fan nur empfehlen. Alles ist so wunderbar magisch, überall spielt die zauberhafte Filmmusik, es ist fast, als wäre man tatsächlich in Hogwarts.
Wir hatten zu den Eintrittskarten einen Audio Guide gebucht, durch den wir viele Hintergrundinformationen erhielten. Nehmt euch unbedingt viel Zeit; mit Audio Guide, Staunen und Entdecken, Mittag essen und natürlich Fotos machen, haben wir mehr als 5 Stunden in der Ausstellung verbracht. In den Hallen gibt es auch die Möglichkeit, Fotos und Videos in Zauberumhängen und auf Besen zu machen, hier müsst ihr etwas Zeit mehr einplanen. Unglaublich süß war hier eine Kindergruppe, alle Kinder trugen einheitliche Hogwarts-Schuluniformen.
Am Abend sind wir, mit den Gedanken noch in Hogwarts, durch Londons Straßen spaziert, waren in einer wunderschönen, riesengroßen Buchhandlung (natürlich musste ein Buch mit – Harry Potter and the Chamber of Secrets) und ließen den Abend bei einem leckeren Essen ausklingen.
Ich bin unglaublich dankbar, dass ich diesen Tag mit meinem Freund verbringen durfte, was alles noch besonderer macht. Danke für diesen bezaubernden Tag, mein Schatz!
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